Apple Pay beschleunigt den mobilen Zahlungsverkehr

Warum scheint es immer so, als müsste Apple involviert sein, damit eine Technologie oder eine Bewegung sich durchsetzen kann? Mobile Zahlungen waren nicht neu, bevor Apple Apple Pay vorstellte, aber jetzt reden wir über eine bahnbrechende Zahlungstechnologie, die den mobilen Zahlungsverkehr revolutionieren wird. Jedes Mal, wenn du durch Twitter scrollst oder das Internet durchsuchst, taucht eine neue Umfrage oder ein Bericht auf, in dem behauptet wird, dass "kontaktloses mobiles Bezahlen auf dem Vormarsch ist" oder dass "die Verbraucherinnen und Verbraucher mobiles Bezahlen annehmen" - was macht Apple Pay also so großartig?

Apple Pay ist ein mobiler Kassendienst, mit dem die Nutzer/innen ihre Einkäufe mit kompatiblen iPhones oder der Apple Watch bezahlen können. Die Nutzer/innen verknüpfen ihre iTunes-Kreditkarten mit ihren Geräten, die dann mit PassBook synchronisiert werden und für den Einkauf bereit sind. Möglich macht das die nicht mehr ganz so neue NFC-Technologie (Near Field Communication), die in diese Geräte eingebaut wurde. Mit NFC kann das iPhone mit einem kontaktlosen Lesegerät an einem POS-Terminal kommunizieren, wenn es in unmittelbarer Nähe gehalten wird.

Die jüngsten Kreditkarten- und Identitätsverletzungen haben zu einer neuen Wertschätzung für Sicherheits- und Datenschutzmaßnahmen geführt. Deshalb verlangt Apple von seinen Kunden, dass sie jede Transaktion mit Touch ID autorisieren und verarbeiten. Außerdem wird eine eindeutige Gerätekontonummer zugewiesen, verschlüsselt und sicher im iPhone des Nutzers gespeichert - niemals auf Apple-Servern. Wenn ein Nutzer einen Einkauf tätigt, werden also nicht die Kartendaten an den Händler weitergegeben, sondern nur die zugewiesene Gerätekontonummer und der transaktionsspezifische dynamische Sicherheitscode sichtbar gemacht.

Google-Fanboys werden sagen, dass Google Wallet schon seit 2011 dasselbe tut, und damit haben sie recht, aber es wurde auch nicht ausreichend genutzt. Genauso wie Apple mit dem iPod MP3s in den Mainstream gebracht hat, kann Apple Pay den gleichen Effekt auf POS- und mobile Zahlungen haben. Laut IDC FutureScape's 2015 Retail Predictions werden bis 2018 60 Prozent der Einzelhändler mobile Zahlungsinitiativen starten, um bestehende E-Commerce-, Kundenbindungs- und In-Store Mobile POS-Investitionen zu ergänzen. Viele könnten diese Prognosen mit unserer technikaffinen und von den Millennials geprägten Kultur gleichsetzen, aber man kann Apple als einen echten, potenziellen Faktor hinter diesen Zahlen nicht übersehen.

Zu den 220.000 Geschäften, die eine Partnerschaft mit Apple eingegangen sind, gehören bekannte Namen wie Bloomingdales, Macy's, McDonald's, Petco, Panera Bread, Walgreens und Whole Foods, um nur einige zu nennen. Aber nicht nur große Einzelhändler, sondern auch Unternehmen wie Revel (ein Anbieter von iPad-Kassenlösungen) haben damit begonnen, neue mobile Lösungen einzuführen, die Apple Pay für ihre KMU-Kunden unterstützen.

Eine frühzeitige Einführung kann für viele Unternehmen den Unterschied ausmachen, ob sie neue Einnahmequellen erschließen oder den Anschluss völlig verpassen. Technisch versierte Kunden werden ihre mobilen Geräte am POS nutzen wollen, während die Nutzer/innen lieber auf die Sicherheit von Apple Pay vertrauen, als einem Kassierer ihre Kredit- oder Debitkarte auszuhändigen, um einen Einkauf zu tätigen.

Kleine Einzelhändler können zwar nicht in der gleichen Größenordnung konkurrieren wie große Unternehmen, aber sie können neue Technologien schneller übernehmen und nahtloser integrieren, um diese Kunden zu bedienen. Sowohl für die Unternehmen als auch für die Verbraucherinnen und Verbraucher wird es eine Lernkurve geben, aber das übertrifft bei weitem die Konsequenzen, die sich ergeben, wenn der Betrieb nicht zukunftssicher ist.

Das Gastgewerbe und der Einzelhandel haben eine riesige Chance, aus Apple Pay Kapital zu schlagen - die Tage, in denen mobile Zahlungen als "Was-wäre-wenn"-Technologie für den POS betrachtet wurden, sind gezählt. Es ist an der Zeit, die Vorteile zu nutzen und die Chancen zu erkennen, die vor uns liegen.